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Die Lieblingsrezepte der funny family: Schwäbische Maultaschen

23. Januar 2013

In meiner Kindheit war es mit einer kleinen Wanderung verbunden: Erst d’Straß nuff und am Bahndamm entlang zum Metzger Blankenhorn, um Mutters Bestellung abzuholen, dann die Straße runter an die Ecke zum Bäcker Fischer, um den Nudelkuchen zu holen. Davor musste ich aber erst die Tüte vom Metzger zuhause abliefern, denn für den Nudelkuchen habe ich beide Hände gebraucht. Der kam nämlich in einem großen, flachen Paket und mir wurde von der Frau Fischer immer gesagt: „Aber sei vorsichtig damit!“ Und so trug ich die zwei Kilo Nudelkuchen, die Mutter für gewöhnlich bestellt hat, dann eben auf beiden Händen vor mir her nach Hause. Dabei lief mir immer schon das Wasser im Mund zusammen, denn aus dem Nudelkuchen wurden Maultaschen – und die Maultaschen meiner Mutter waren die besten. 

Heute kaufe ich sehr oft fertige Maultaschen – und die von Bürger sind auch gar nicht übel. Aber so gut wie die von meiner Mutter sind sie nicht. Und weil man mittlerweile den Nudelteig nicht mehr beim Bäcker bestellen muss, sondern im Supermarkt bekommt (schauen Sie mal beim Blätterteig in der Kühltruhe. Und wenn’s da keinen gibt, haben Sie eine zweite Chance in der Gefriertruhe), mache ich zwei-, dreimal im Jahr selbst Maultaschen. Allerdings gibt’s heute dabei heute ein Problem, das meine Mutter so wohl nicht gehabt hat: Es ist gar nicht mehr so einfach, gehackten, aber nicht gewürzten und nicht mit Rahm versetzten Spinat aufzutreiben. Ich bin mittlerweile schon ein paar mal auf gefrorenen Blattspinat ausgewichen, den ich dann eben aufgetaut und durch den Mixer gejagt habe. Und ich habe auch schon ein paar mal das Bratwurstbrät durch (noch ungebackenen) Leberkäse ersetzt – geht, aber man muss es natürlich beim Würzen berücksichtigen. 

Was mich aber immer amüsiert, wenn ich im Fernsehen in irgendeiner Kochsendung jemand erlebe, der Ravioli oder Maultaschen produziert: Wenn der dann mühsam Teigstück für Teigstück ausschneidet und einzeln füllt. Das geht doch einfacher! Und ist in meinem Rezept beschrieben …

Also, machen wir

Schwäbische Maultaschen nach Mutters Rezept

250 g gemischtes Hackfleisch

250 g Brät

50 g feine Mettwurst (zimmerwarm) oder

30-50 g fein geschnittenes Rauchfleisch

250 gehackten Spinat (ohne Rahm, bitt’schön)

2 große Zwiebeln

1 Lauch

Knoblauch (nach Geschmack)

1 Bund Petersilie

Sonstige Kräuter (Oregano, Thymian, Rosmarin, Schnittlauch, Basilikum frisch oder gemahlen) nach Belieben

2 – 3 Eier (je nach Größe)

2 ausgedrückte, alte Brötchen oder 4 Scheiben Toast

Klare Fleischbrühe

500 g ausgewellten Nudelteig (gibt’s aus der Gefriertruhe)

 

Utensilien:

Ein freier Tisch 😉

Ein riesengroßer Topf für die Fleischbrühe

Ein Abtropfdingens für die Maultaschen

Ein Kochlöffel mit langem, rundem Stiel

Backpinsel mit Wasser

Ausrädeldingsbums

 

So – und nun ans Werk:

 

Zwiebeln, Lauch, Petersilie und Knoblauch fein wiegen, andämpfen.

 

Alle Zutaten (bis auf den Nudelteig natürlich!) in der Rührmaschine vermanschen.

 

Nudelteig aus dem Tisch auslegen, Hälfte markieren. Die eine Hälfte mit der Füllung bestreichen, so dass ein ca. 2 cm breiter Rand an den Seiten und unten frei bleibt. Rand mit Wasser bestreichen. Die andere Hälfte des Teiges darüber klappen, Rand andrücken.

 

Mit dem Stiel des Kochlöffels lange Streifen (einmal quer über die Breite des Nudelteigs) abdrücken und ausrädeln. In den einzelnen Streifen je drei Quadrate abdrücken, ausrädeln.

 

Maultaschen vorsichtig in der simmernden Brühe versenken, ziehen lassen, bis sie fertig sind (dann wellt sich der Nudelteig … und wenn man nicht ganz sicher ist, kann man ja an einem Zipfelchen Nudel probieren), herausheben, abtropfen lassen, nächste Portion Maultaschen rein (alle gehen eh nicht in einen Topf).

 

Achtung: Wenn man einen Teil der Maultaschen einfrieren will, sollte man etwas mehr würzen. Die Füllung verliert beim Auftauen etwas Geschmack.

 

 

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